Die Lieblingskinder
Lieblingskinder – Freier Träger und Initiator der Projektwoche „7–8‑0, Wir sind Berlin“
Was ist Lieblingskinder?
Nina Rakotovao:
Unsere Arbeit steht unter dem Motto: „Jeder kann was!“ Bedarf zur zusätzlichen Förderung jenseits des Schulalltags besteht eigentlich überall. In unserer Zeit der Einzelkämpfer ist es auch wichtig soziale Kompetenzen, also ein Wir-Gefühl zu entwickeln.
Wie genau baut sich Ihre Tätigkeit auf?
Jenny Kalas:
Wir betreiben die Bereiche Kita, Schule und Projekte, wobei der Bereich Schule sich in Schulsozialarbeit, Schulassistenz und Lernförderung unterteilt. Das Hauptaugenmerk unserer Unternehmung liegt auf der Kommunikation zwischen Kindern, Eltern und sonstigen pädagogisch Beteiligten. Kinder sollen dabei auf Augenhöhe mit einbezogen werden.
Welche Herausforderungen tauchen dabei auf?
Olivier Rakotovao:
Wir entwickeln die meisten unserer Projekte selbst und setzen uns nicht auf vorhandene auf. Viel Energie geht immer wieder in die Suche nach den Möglichkeiten der Umsetzung.
Nina Rakotovao:
Es ist schwierig, jedes Mal aufs Neue um jedes Budget kämpfen zu müssen. Ganz im Gegensatz zu den wohlgesetzten Worten der Politik.
Unser Statement ist: Gerechte Bildung ist unser Öl, unser Rohstoff.
Inwiefern wird auch das Individuum gestärkt?
Olivier Rakotovao:
Wir wollen den scheinbaren Widerspruch zwischen Gemeinschaftssinn und der persönlichen Entwicklung überwinden. Zwischen den vielfältigen Möglichkeiten Orientierung schaffen. Das Individuum muss unter den normativen Strukturen des klassischen Lehrbetriebes gestärkt werden. Das individuelle Wesen ist auch immer ein soziales, das ist kein Gegensatz, wird aber oft als solcher missverstanden.
Nina Rakotovao:
Hört sich leicht an, aber immer wieder müssen eingefahrene Denkmuster aufgebrochen werden und das in einer immer knapperen Zeit. Man kann das in der gehetzten Zeit niemand vorwerfen, da treten wir als Korrektiv auf und als Anwalt der Kinder.
Geben Sie uns ein Feedback, zu der Projektwoche und was bringt die Zukunft?
Olivier Rakotovao:
Er war die praktische Umsetzung unseres theoretischen Ansatzes. Die Schüler sollten bei aller individuellen Förderung einen Bezug zu Berlin, zu ihrer Stadt als sozialer Raum, entwickeln. Wir haben selbst als Schüler den Wert Berlins als Stadt demokratischer Prozesse erlebt. Das ist wichtig in der heutigen Zeit, wo Demokratie immer öfter in Frage gestellt wird.
Nina Rakotovao:
Es lohnt sich, dieses Anliegen nie aus den Augen zu verlieren. Es muss immer wieder neu implementiert werden. Schließlich sind Kinder die Parlamentarier und Wähler von morgen.
Jenny Kalas:
Das Fazit der Projektwoche fällt äußerst positiv aus. Wir werden diesen Weg weiter verfolgen und beginnen gerade Bündnisse mit anderen freien Trägern aufzubauen, so zum Beispiel mit der „Lebenshilfe“.
Unsere Arbeit soll sich durch Methodenvielfalt auszeichnen. Unser Lehr- und Lernansatz soll erfahrungs- und handlungsorientiert sein. Soziale Kompetenzen sollen anhand unserer Konzepte kreativ und aktiv vermittelt werden. Wir streben ein breites Spektrum an Qualifizierungen, Trainings, Seminaren und Veranstaltungen für Zielgruppen unterschiedlicher Herkunft und jeden Alters.
Das Leitmotiv unseres Handelns besteht darin, den einzelnen Menschen in seiner Besonderheit zu erkennen und in seinen Fähigkeiten zu unterstützen. Deshalb möchten wir Kindern, Jugendlichen, Eltern, und pädagogischem Personal vielfältige Angebote zur individuellen Förderung anbieten. Dieses Vorhaben ist unsere oberste Maxime.